Alsdorfdamals - Alsdörp Fröjjer -

Erinnerungen an meiner Heimatstadt

 

 

 

Wie nennen wir denn eigentlich das Buch?
Für Tomi Baumanns ist das von Anfang an klar: "100 Jahre Alsdorfer Karneval".
"Stimmt doch nicht", sagt Bernd Mathieu. " Der erste Umzug ging doch erst 1902, und das sind 2001 noch keine 100 Jahre, oder kannst du nicht zählen, lieber Toni?"
Natürlich kann ein kluger Mann wie Toni Baumanns zählen. Aber erfahrene Narren wie er zählen anders. Wenn 1902 die erste Sessionwar, dann ist 2001 die 100, - so einfach ist das. Oder kannst du nicht zählen?"
Ferdi Baumanns, der das Gespräch bislang schweigend (tatsächlich wahr!) mit anhörte, holt zum großen Kompromissvorschlag aus: Nennt es doch 3 mal 33, sind eben 99 jecke Jahre." Rechnerisch total korrekt, aber denoch völlig daneben.
Toni kennt kein Pardon: Der bleibt bei 100. Und da er die Idee hatte, das Buch herauzugeben, soll er seinen Willen haben. Schließlich ist er Festkomitee-Präsident. Schließlich hat er die vielen  alten Bilder mühsam und wissenschaftlich fachmännisch in Schuhkartons sortiert. Schließlich ist er der närrische Historiker. Dr. humoris causa.
Also: Nun ist das auch für Sie bitte klar: 100 Jahre Alsdorfer Karneval sind 2001 zu feiern.Widerspruch zwecklos. Und irgenwann fing alles an...

 

Das älteste Alsdorfer Karnevalsfoto, aufgenommen am 11.11.1911 um 11.11 Uhr.

Die acht stattlichen Mannsbilder - mit "Vatermörder" und Langpfeifen - stellten sich dem Fotografen in der bis 1958 noch existierenden Gastwirtschaft Schramm am Denkmalplatz, der Endstation von Straßenbahn und Kreisbahn. Obere Reihe von links: Willi Kirfel, Nikolaus Schramm, Leo Kirfel; Mitte: Willi Schramm, Dagobert Helpenstein, Georg Gehrmann; sitzend: Josef Derichs und Josef Heep. Das Foto stammt aus dem Archiv des Alsdorfer Heimatdichters Hein Küsters.

 

 

Eine musikalische Legende des Alsdorfer Karnevals: die Kapelle Hannes Esten

Also 1902: Kurz nach der Jahrhundertwende, Fotos gibt es leider nicht, setzt sich zum ersten Mal überhaupt in Alsdorf so etwas wie ein Karnevalszug in Bewegung.Man nennt es damals noch Kappenfahrt und orientiert sich an ziemlich deftig-blutigen kriegerischen und politischen Auseinandersetzungen: Ein Karnevalist scheint damals noch keinen geschmacklichen Schmerz gekannt zu haben. Das Motto lautet nämlich "Buren und Engländer". Heikler hätte ein Thema nicht sein können. Initiator und Kommandeur der "Engländer" war der Gastwirt Bäuer aus der heutigen Gaststätte "Zur Traube" an der Mariensäule. Sein Gegenspieler war ebenfalls ein Gastwirt: Schang Lessnich von der Bahnhofstraße als Burengeneral Ohm Krüger.

 

 

Die Tanzgruppe der KG Burgwache im Jahr 1957.

 

Hier geht es weiter mit 1929: Kälte bis zu 29 Grad.