Alsdorfdamals - Alsdörp Fröjjer -

Erinnerungen an meiner Heimatstadt

 

 

 

Rosenmontag 1955: Prinz Friedrich Wintgens mit Hofstaat.



Nach vier Jahren zog sich Theodor Helpenstein 1954 zurück, blieb jedoch der väterliche seines Nachfolgers Toni Baumanns, den er mit allen Gegebenheiten vertraut gemacht hatte, die für die Leitung und Durchführung wichtig waren.
Im Herbst des Jahres 1962 wurde der Arbeitsausschuß in das Festkomitee Alsdorfer Karneval umgewandelt.
Das Festkomitee ist bis heute die Dachorganisation der 13 Karnevalsgesellschaften im Gebiet der ehemaligen Bergbaustadt Alsdorf. Jede Gesellschaft hat zwei Sitze und Stimmen. Außerdem haben alle ehemaligen Prinzen Sitz und Stimme, sofern sie Mitglieder der KG Ex-Prinzen sind.


Die Aufgaben bestehen in der Koordination der Interessen der einzelnen Mitgliedsvereine und im Suchen und Wählen eines neuen Prinzenpaares mit Gefolge. Das Prinzenpaar wird vom Festkomitee den Damen und Herren des Rates und der Verwaltung vorgestellt, und außerdem wird eine weitere Vorstellung für den Festausschuss und das Komitee organisiert. Die Prinzenproklamation und die Durchführung des Rosenmontagszuges sind weitere wichtige Bestandteile der Arbeit des Komitees.
In der Zeit vom 11.11. bis Aschermittwoch werden alle Auftritte des Prinzenpaares durch das Komitee geleitet. Dazu werden eigens zwei gute Leute, die Prinzenführer, abgestellt. Zum Gefolge des Prinzenpaares gehören in Alsdorf: zwei Hofdame, ein Hofmarschall, ein Schatzmeister, der Zeremonienmeister, sowie elf Gardisten der Prinzengarde. Seit Jahren ist es üblich, dass der Prinz von einem Fanfarenzug begleidet wird.


In den ersten Jahren waren es nur zwei Herolde, dann die Fanfarenbläser, die den Prinzen ankündigten. Heute ist das sein stolzer Fanfarenzug und jeder Einmarsch ein Ereignis. Verantwortlich ist immer das Komitee.
Eine große und wichtige Aufgabe ist außerdem der Bau des Prinzenwagens. In den ersten Nachkriegsjahren wurden die Prinzen von den Karnevalsgesellschaften gestellt. Diese hatten dann auch für den Prinzenwagen zu sorgen. Dennoch lag die Verantwortung immer beim Festkomitee. Viele Jahre lang wurde eine große Karnevals-Verlosung durchgeführt. Dadurch konnten die Organisatoren die Prinzenwagen durch die Firma Bardenheuer bauen lassen.


Ab den 70er Jahren wurden dann die Prinzenwagen von der Baugruppe der Prinzengarde nach Entwürfen von Jupp Kuchen, Joe Heuser und dem Aachener Bühnenbildner Matthias Stevens erstellt.

 

 

Der Arbeitsausschuss lädt zur Förderung des heimatlichen Brauchtums ein: Wir schreiben den 10. Januar 1962.

 

Um besonders verdiente Mitglieder auszeichnen zu können, verleiht das Festkomitee einen eigenen Orden, den närrischen Jumbo. Der Elefant symbolisiert hier das Arbeitstier. Diesen Orden kann jeder Mitgliedsverein einmal im Jahr beantragen. Der zu Ehrende muss eine ganze Reihe von Kriterien erfüllen. Die offizielle Verleihung wird durch das Komitee vorgenommen.
Natürlich pflegt das Festkomitee auch Kontakte ins karnevalistische Umland. So wurden bereits närrische Ausflüge nach Köln, Bonn und Düsseldorf unternommen. In den vergangenen drei Jahren wurde jeweils eine Delegation des Komitees durch Vermittlung des Landtagsabgeordneten Hans Vorpeil gemeinsam mit dem Prinzenpaar und seinem Gefolge nach Düsseldorf in den Landtag zum offiziellen Besuch beim Landtagspräsidenten eingeladen.


Bisher wurde das Festkomitee geleitet von: Josef Beckers                                                                      

Peter Taufenbach 1952, Carlo Taeter 1953, Fred Hermanns 1954, Otto Kühlen 1955,  Konny Manheims bis 1986, Josef Zentis 1987, Toni Baumanns seit 1988
                                                                       


   

Am 23. Januar 1963 teilt der T.V. Jahn Wilhelmschacht dem Arbeitsausschuss Alsdorfer Karneval per Vordruck mit, dass er bereit ist "zum Gelingen des Rosenmontagszuges durch Gestellung eines Wagens beizutragen". Vielen Dank!       

 

                                                       

 

 

Dokumente rheinischen Brauchtums, also des Alsdorfer Karnevals, gibt es in Hülle und Fülle. Auf den folgenden Seiten haben wir einige Beispiele zusammengestellt. Es sind Notizen, Einladungen, Lieder, Flugblätter, Plakate und Eintrittskarten, die dokumentieren: Es war immer etwas los im Alsdorfer Karneval! Das meiste war erfreulich und fröhlich. Sogar international mit Sitzungen in der französischen Partnerstadt St. Brieuc. Anderes ist heute eher peinlich, zum Beispiel, als es in den 30er Jahren im  "Katholischen Gesellenverein" unter der Überschrift "Frohsinn und Scherz" hieß "Heil Karneval!"

 

 

 

                  Der Rosenmontagszug 1951

 

 

Weiter geht es mit  - Ein einmaliges Erlebnis Karneval, wie ihn unsere Stadt kaum gesehen hat.