Mit der freundlichen Genehmigung von Herrn Klaus Peschke darf ich bei Alsdorf Damals Alsdörp Fröjjer das bedeutendste Baudenkmal der Stadt Alsdorf vorstellen. " Burg Alsdorf " Von hier aus ein herzliches Dankeschön.
Die Geschichte der Burg Alsdorf versetzt einem in eine ferne Zeit. Die Stadt Alsdorf ist verknüpft mit der Geschichte der Burg. Mit den hier ausgestellten Bilder und die Geschichte der Burg Alsdorf möchte ich Sie einladen in jene ferne Zeit.
Die Bilder mit Info hier auf dieser Seite unterliegen dem Copyright / Klaus Peschke.
Die Burg ist das bedeutendste Baudenkmal der Stadt Alsdorf. Das Foto ( ca. 1902 ) zeigt Friedrich Josef Freiherr von Blanckart mit Gattin Clementine von Coels von der Brüggen. Zu dieser Zeit bewohnte die Familie das " Schloß " schon in der 8. Generation seit 1650. Und die Burgherrschaft zu Alsdorf ist noch älter. Heimatforscher Friedrich Schmitz hat gute Gründe gefunden, die Anfänge Alsdorfs in Zusammenhang mit der Pfarre St. Castor in der Zeit Ludwig`s des Frommen zu vermuten ( 9. Jahrh. ). Urkundlich belegbar aber ist ein Gottfried von Lovenberg ( 1150 ). dessen Nachkommen über sieben Generationen bis 1405 die Herren von Alstorff waren. Es folgte das Geschlecht derer von Hoemen, bis mit Gottschalk Freiherr von Harff 1478 diese Familie fast 200 Jahre lang die Herrschaft ausübte
Schreitet man von der Parkseite aus den Süd- und Ostflügel des Gebäudes ab, betrachtet die zwei Reihen der hohen Fenster, die dekorativen Treppengiebel und stellt sich dann in den zugeschütteten Wassergraben direkt an das Fundament des Rundturms, so ist der Eindruck dieses wuchtigen Bauwerks besonders groß. Die Höhe von 23 Metern und der Außendurchmesser von 7,64 Metern geben diesem Empfinden die Bestätigung. Die Mauer hat am Standort eine Dicke von 1,72 Metern, verjüngt sich nach oben bis immer noch 1,15 Meter. Da eine gründliche Bauuntersuchung des Gebäudes noch aussteht, ist eine genaue Datierung nicht möglich. Der Turm könnte, wie so viele Burgen im Rheinland, im 14./15. Jahrhundert - vielleicht auf einem noch älteren Gebäude - entstanden sein. Für die Burgherren ist dieser Turm Ausdruck ihres Anspruchs auf ewige Herrschaft und sowohl Symbol als auch Nachweis ihrer ritterlich - adligen Herkunft. Da schon 1354 Harper von Lovenberg die volle Gerichtsbarkeit erhielt, ist der Turm als Ort des Gerichts auch Zeichen der Macht. Als 1775 zwölf Mitglieder der sogenannten Bockreiterbande vom Burgherrn zum Tode verurteilt wurden, war dagegen keine Revision an höherer Stelle möglich.
Die geschwungene Turmhaube, genannt welsche Haube, entspricht dem Zeitgeist des 16. Jahrhunderts. Die Konstruktion im Innern beeindruckt durch die tonnenschweren Eichenbalken, die frei auf dem obersten Mauerring ruhen. Diese konnte selbst das Erdbeben von 1992 nicht erschüttern.
Von der Anlage her ist die Alsdorfer Burg eine typische Wasserburg. Dem befestigten Wohnsitz des adligen Herrn in der Hauptburg lag der Wirtschaftshof u-förmig gegenüber, beide aber auf voneinander getrennten Inseln. Von der Hauptburg kam man nur über eine Brücke in die Vorburg. Da 1847 der Westflügel der Hauptburg wegen großer Dachschäden eingerissen wurde und 1890 ein Großbrand fast alle Ställe der Vorburg bis auf den Torbau und den Pachthof vernichtete, kann man sich die Gesamtanlage heute nur noch schwer vorstellen.
Auch die letzten Wassergräben wurden damals zugeschüttet.
Den Haupteingang ziert das Heiratswappen von Adolf Freiherr von Blanckart und seiner Gattin Maria Florentina von Wachtendonk - Germenseel mit der Jahreszahl 1723. In dieser Zeit fällt wohl der größte Umbau der Anlage. Der Westflügel entsteht, die Remise und die weitläufigen Vorbauten. Die alte Tür ist sicher nicht aus dieser Zeit, sondern eher aus dem 19. Jahrhundert.
An Mauersplinten des Ostflügels ist die Jahreszahl 1617 zu entdecken. Bisher wurde daraus geschlossen, daß dieser Gebäudeteil neben dem Rundturm der älteste wäre. Aber der schön erhaltene gotische Dachstuhl des Südflügels widerspricht dieser Annahme. Im Innern der Hauptburg beeindruckt die großzügige barocke Treppenanlage. Wie mag erst die Wirkung im Treppenhaus gewesen sein, als noch farbige Glasfenster das Licht dämpften?
Ein Kuriosum ist der neugotische Erker ( ca. 1890 ) an der Außenseite des Westflügels. Nach mündlicher Überlieferung soll hier die erste Alsdorfer Toilette mit Wasserspülung eingerichtet worden sein. Heute lassen sich frisch getraute Paare gern vor der Burg fotografieren, mit dem Motiv des zierlichen Erkers im Hintergrund.
1: Hauptburg heute, 2. abgerissener Westflügel ( die kleine Pflasterung an dieser Stelle heute soll daran erinnern ) 3. Remise mitGefängniszellen, 4. Scheune, 5. Ställe, 6. Pachthof, abgerissen in den 60er Jahren, enthielt bis 1902 auch die Schnapsbrennerei ( Barongskorn ) 7. Torbau
Die Luftaufnahme von 1932 zeigt noch den Pachthof. Der Burgpark ist weitgehend verwildert. Er wurde nach 1935, als die Stadt Burg und Park für 45.000,- DM erwarb, in der heutigen Form angelegt. Einzelne große Bäume lassen noch die Form des Landschaftsparks aus dem 19. Jahrhundert erahnen, dessen Kennzeichen eher dichter Baumbestand war, um den Besitzer vor den neugierigen Blicken der ehemaligen Untertanen zu schützen. In diese Zeit fällt auch die Anlage der Burgmauer, die mit ( zugemauertem ) Durchgang zur Grabkapelle noch stückweise erhalten ist.
Am südlichen Ausgang des Burgparks trennt die Burgmauer den Bereich des alten Friedhofs mit dem Rest der Pfarrkirche ab, die 1894 wegen Baufälligkeit abgerissen werden mußte. Stehengeblieben ist der Teil, in dem die Familiengruft der Alsdorfer Burgherren liegt. Urkundlich nachgewiesen ist, daß mindestens seit 1295 hier eine Kapelle stand. Zunächst war diese, wie SCHMITZ belegt, wohl eine Eigenkirche des Grundherrn, später übte er nur noch das Patronat aus ( z.B. Vorschlagsrecht zur Besetzung der Pfarrstelle ), bis in der Franzosenzeit auch die letzen Reste der Bindungen zwischen Grundherrn und Kirche durch die neue weltliche und kirchliche Ordnung aufgehoben wurden. 1503 war es durchaus standesgemäß, wenn Ritter Gottschalk von Harff den Kaplan der Kirche durch eine Stiftung verpflichtete, jeden Dienstag in der eigenen Hauskapelle eine Messe zu lesen.
Die Burgkapelle befand sich bis 1925 im Erdgeschoß des Burgturms. Erhalten sind davon die beiden Glocken. Beide befinden sich heute in der Christus- König- Kirche im Ortsteil Busch. Die hier abgebildete größere Glocke wurde 1756 von Christian Wilhelm Voigt in Jülich gegossen. Sie steht im Altarraum fest verschraubt
Die alten Grabsteine stehen heute nicht mehr an ihrem ursprünglichen Ort sondern an der Stelle der abgerissenen alten Kirche. Leider geht die Besinnlichkeit und Ruhe des Friedhofs durch die fehlende Abgrenzung verloren. Der älteste Grabstein stammt von 1636.
Gehen Sie doch selbst auf die Suche nach entzifferbaren Inschriften.
1: Hauptburg heute, 2. abgerissener Westflügel die kleine Pflasterung an dieser Stelle heute soll daran erinnern ) 3. Remise mit Gefängniszellen, 4. Scheune, 5. Ställe, 6. Pachthof, abgerissen in den 60er Jahren, enthielt bis 1902 auch die Schnapsbrennerei ( Barongskorn ) 7. Torbau
Bildquelle / Klaus Peschke
Bild 1.Turmhaube wird ausgebessert 2001 / Bild 2. Besuch im Burggefängnis./ Bild 3. Turm mit neuem Anstrich 2001.Bild 4. Besuch in der Turmspitze.
Ein unvergessliches Erlebnis, für eine romantische Eheschließung an einem besonderen Ort. Heiraten auf Burg Alsdorf. Die aus dem 15.Jahrhunderte stammende Burg Alsdorf zählt zu den besonderen Orten. Der Burgpark bietet die richtige Kulisse für die Hochzeitsfotos an dem schönsten Tag eines Brautpaares.
Die Termine für die Eheschließungen finden Sie auf der offiiziellen Seite der Stadt Alsdorf.