Alsdorfdamals - Alsdörp Fröjjer -

Erinnerungen an meiner Heimatstadt

 

 

 

 

 

" Liebe Alsdorfer ! In unserem jungen Städtchen gibt es zwar viele Vereine, Gesellschaften, Clubs und  - Clübchen - , mit Stadtmitte und Vororten, aber Karneval gibt`s hier nur " Alsdorfer Narren ". In der Vorfreude der tollen Tage ist es uns gelungen in enger Zusammenarbeit mit sämtlichen Karnevalsgesellschaften und Ortsvereinen einen Karneval vorzubereiten, wie ihn unsere Stadt kaum gesehen hat. Wir können ohne Überhebung schon im Voraus sagen, daß der diesjährige Rosenmontagszug ein einmaliges Erlebnis wird. Und Prinz, Fred I., wird Ihnen zeigen, wie man in Alsdorf Karneval feiert."
So schrieb Josef Beckers, Vorsitzender des Arbeitsausschusses, in einem Flugblatt an die Bevölkerung 1951. Titel: " Offizielles Rosenmontagszug - Programm". Preis: 15 Pfennige.

 

Dem Arbeitsausschuss gehörten damals folgende Personen an: Vorsitzender Josef Beckers, Geschäftsführer Willi Nießen, Peter Taufenbach ( Präsident der KG Schaufenberg ), Andreas Rennertz ( Präsident der KG Blaue Funken ), Johann Kemmer ( Präsident der Tröter Pötzer Jonge ), Schatzmeister Josef Lürkens, die Kassierer Franz Funken, Heinz Maaßen, Peter Lenzen, die Beisitzer Hubert Kochs, Josef Ortmanns, Johann Schwarz, Mathias  Baumanns, Paul Schötzel, Reinhard Kriesel, Heinrich Maaßen, Josef Plum, Willy Bündgens, Allo Klinkenberg, Gerhard Zentis, Lambert Claßen und der künstlerische Berater Bernd Honneff. Der Zugweg ( Aufstellung war um 12 Uhr am Übacher Weg, Abmarsch 13 Uhr ) war wie folgt festgelegt: Geilenkirchener Straße / Markt mit Aufmarsch Sr. Tollität Prinz Fred I., Burgstraße Kirchstraße (heute Cäcilienstraße), Schaufenberger Straße, Engelstraße, Lindenstraße, Schaufenberger Straße, Rathausstraße bis zum Rathaus (Prinzenempfang), Bahnhofstraße, Aachener Straße, Heidstraße, Ringstraße, Broicher Straße, Denkmal, Übacher Weg, Robert-Koch-Straße, bis Annastraße und Denkmalplatz (Auflösung). In der Zugfolge sind insgesamt 32 Punkte genannt von "1. Polizei" über " 8. Wagen Loreley (Turnverein Einigkeit") bis "32. Die Feuerwehr löscht und hilft vorne, hinten und in der Mitte".

 

Warum soll Köln am Rhein
nur immer besungen sein;
besingen wir doch einmal
den Alsdorfer Karneval.
Denn wir han`genau so gut
alle ein rheinisch Blut
und hier geht´s mitunter
auch drüber und drunter
genau wie am Rhein.

Refrain:

Allaaf unser Alsdorf
Alaaf unsere Heimatstadt,
Alaaf unsern Mädchen,
die bütse da beste platt.
Ladet so ein Mädchen
zum Schunkeln Dich ein,
dann kann es selbst am Rhein
für Dich nicht schöner sein!

 

Der Alsdorfer Karnevalsschlager des Jahres 1951 aber war " Däe neue Kaming ", ebenfalls von den " 3 Teddys ". Nach dem Neubau des E - Werkes des EBV schrieb Toni Baumanns u.a. den folgenden Text:

 

" Jo mir kriege at widder ne neue Kaming,
fängt der an ze schwame,
künne mer all nix mie sin.
Un uns janze schön Städtche
sieht us wie ne Klütt,
wenn der Dreck van de Kull
dörch die Strosse flütt.

Dat geht alles zau zau zau
in Alsdörp mit der EBV,
plötzlich wiest do us de Erd
enne Knubbel wie ein Päed.
En da ist die Stadt
da van luter Staune platt.
Alles kikt - wat dat jitt,
alles singt voll Freud..."

 

 

Ein Bild der frühen Jahre:Am Rosenmontag 1955 lassen sich die ersten Ex-Prinzen durch Alsdorf fahren: Otto, Fred, Toni, Oswald und Fritz sind auf diesem Wagen zumindest an diesem Tag verewigt.

 

 

 

Einladungen gab es auch im Januar 1933, einen Tag vor der unseligen "Machtergreifung" in Berlin: Bunter Abend des katholischen Gesellenvereins. "Es ist Haussitte im Gesellenverein, nicht in ärmellosen Kleidern zu erscheinen."

 

 

 

1963 laden Prinz Ferdi I. und Prinzessin Hildegard zur Prinzenproklamation "Sie und ihre werten Angehörigen" in das Alsdorfer Kasino Anna ein. Der Titel lautete: "Köln - Düsseldorf - Aachen". Eintrittspreis 3 Mark einschließlich Zuggroschen.

 

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